Episode #18: Zu Gast am FIEGE Standort in Biblis

Shownotes

In der achtzehnten Folge von FAST & FORWARD, dem Logistik-Podcast von FIEGE, hat Tobi gemeinsam mit unserer neuen Podcast-Moderatorin Kati unsere Niederlassung im südhessischen Biblis besucht. Auf 100.000 Palettenstellplätzen lagern wir dort alles, was unser Kunde, ein europaweit führender Non-Food-Discounter, in einem seiner 260 Stores im Einzugsgebiet von Frankreich bis ins Ruhrgebiet verkauft. Neben der Lagerlogistik übernehmen wir auch die Transportlogistik. Dass dieses fluktuierende Geschäft reibungslos läuft, liegt in der Verantwortung von Standortleiterin Sandra Trautmann – und an der guten Stimmung im Team. Die neuste Folge von FAST & FORWARD gewährt einen Einblick hinter die Kulissen.

„Die Logistik ist ein Sammelbecken für Menschen ganz unterschiedlicher Kulturen. Es ist bunt, divers, inspirierend – all das macht meinen Job so interessant.“ - Sandra Trautmann in FAST & FORWARD, dem Logistik-Podcast von FIEGE.

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#18: Zu Gast am FIEGE Standort in Biblis

Tobi: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des FAST & FORWARD FIEGE Podcast. Und es ist nicht nur eine neue Folge. Bevor ich euch verrate, wo wir heute sind und mit wem wir sprechen, ist es auch eine neue Moderatorin an meiner Seite. Ich sage ganz, ganz herzlich Willkommen zu Kati. Ich freue mich sehr, dass du dabei bist. Und wahrscheinlich sagst du vielleicht einmal besser selbst, wer du bist und warum du jetzt hier bei uns mit moderieren darfst.

Kati: Ja, danke Tobi, für das nette Willkommen. Ich freue mich total. Ist heute mein erster Podcast und ich bin auch noch gar nicht so lange bei FIEGE. Ich bin Kati, bin im Team Macom Marketing and Communications und heute zum Ersten Mal in Biblis.

Tobi: Genau das ist die Überleitung. Wir sind in Biblis und bei uns ist oder wir sind bei, so ist es glaube ich richtig, Sandra Trautmann, Niederlassungsleiter hier an unserem Standort. Sandra erst mal müssen wir uns selber loben. Das machen wir immer sehr gerne im Podcast. So weit sind wir noch nie gefahren für einen FIEGE Podcast. Wie bis zu dir. Wir waren in Frankfurt bei den Kollegen von FACL Cargo Logistics und jetzt haben wir gesagt, wir möchten sehr, sehr gerne mal mit einer Standort Leiterin sprechen und dann sind wir bis nach Biblis gefahren. Jetzt sind wir hier. Also erst mal vielen Dank, dass wir da sein dürfen. Und stell dich gerne kurz vor. Wer bist du und was machst du genau bei FIEGE?

Sandra: Ja, ich bin Sandra Trautmann. Ich bin seit dem 1. Januar 2014 bei FIEGE. Ich bin an diesem Standort für Biblis, den wir hier betreuen. Tätig seit 2019 und ich habe vorher Reifen Logistik gemacht. Viele, viele, viele Jahre für die Firma Pirelli unter verschiedenen Firmierung und zum Schluss dann auch für FIEGE. Ja, was kann ich noch sagen zu mir? Ich bin 55 Jahre alt.

Tobi: Das hätten wir nie gefragt und auch nicht das, was erzählt und auch nicht gedacht. Genau.

Sandra: Ja, man sagt es doch oft. Ich höre immer das, dass die Leute so anfangen mit ein bisschen persönlichen Sachen. Ja, das ist nun mal jetzt einfach so, ich bin froh, dass man das nicht so denkt. Ich, wie gesagt, wollte eigentlich ursprünglich gar nicht in die Logistik, sondern wollte mich mit Rechtswissenschaften befassen. Hab mir aber sehr früh gemerkt, dass Logistik meine Welt ist und habe sie dann nie wieder verlassen und bin auch absolut froh und auch über den Wechsel zu diesem Standort nach so vielen Jahren Reifen, die mir auch unglaublich viel Spaß bereitet haben. Das ist noch mal eine ganz neue Welt und ich konnte hier super viel lernen und ich bin sehr froh, dass ich hier bin. Und es ist mir eine Ehre, dass ihr so weit gefahren seid, bis hierher.

Tobi: Das hast du schön gesagt.

Sandra: Ja, sehr gerne. Und ja, dann bin ich mal gespannt auf eure Fragen.

Kati: Ja, für mich ist das ja auch total neu. Ich war ja noch gar nicht in so vielen Logistikzentren und darum stellvertretend vielleicht auch für viele Zuhörerinnen und Zuhörer, die das auch noch nicht so kennen. Erzähl doch mal ein bisschen zu diesem Lager. Was passiert hier eigentlich so ganz genau? Und wir sind ja angekommen, sind von der Autobahn runtergefahren, haben dieses große große Lager gesehen und wenn man noch nie drin war, hat man ja auch echt so gar keine Vorstellung. Erzähl doch mal so ein bisschen, was hier drin eigentlich alles vor sich geht.

Sandra: Ja, der Kunde ist tatsächlich, als ich anfing, war der noch sehr, sehr unbekannt in Deutschland. Es ist ein Non Food Discounter, es ist ein holländischer Kunde. Und ja, es ist im Prinzip ein Handelsunternehmen, das heißt, die kaufen waren haben auch eine kleine Eigenmarke und hier in diesem Lager werden diese Waren angenommen, eingelagert und später in die einzelnen Stores, die es gibt, in Deutschland sind es mittlerweile 400, europaweit sind es 2000, mittlerweile schon. Wie gesagt, der Kunde wächst sehr, sehr schnell und wir bedienen hier den Süden Deutschlands, einen Teil von Frankreich. Ja, und das geht auch so ein Stück Richtung Ruhrgebiet. Insgesamt bedienen wir aktuell 260 Stores. Das heißt, all das, was verkauft wird und in unserem Zuständigkeitsbereich liegt, wird hier kommissioniert, nachdem es eingelagert und gelagert wurde und wird dann in die Stores verschickt. Wir machen neben der Lagerlogistik auch die Transportlogistik. Das heißt, es endet nicht an der Rampe, sondern auch die LKW in die das ganze rein verladen wird. Die dann die einzelnen Stores anfahren werden von uns disponiert und eingekauft.

Tobi: Und wenn du sagst Non Food, vielleicht holen wir da die Leute schon einmal ab. Also das heißt, was lagert hier alles?

Sandra: Ja, Non Food ist ein bisschen irrtümlich, weil wir haben durchaus auch das eine oder andere, was man verkonsumieren kann. Also sprich wir haben Getränke, wir haben Süßigkeiten, Schokoriegel, Haribo Produkte. Es ist halt eine sehr, sehr breite Palette. Es ist wie ein Rossmann. Kann man sich das vorstellen?

Tobi: Oder was anderes oder noch was anderes.

Kati: Oder Drogerie.

Sandra: Wie im Drogeriemarkt. Vielleicht jetzt nicht irgendwelche Schleichwerbung zu machen. Hier ein Drogeriemarkt, aber es ist jetzt nicht so der Fokus auf Hygiene Produkte. Es ist ein bisschen breiter aufgestellt, es gibt auch Handwerksbedarf, es gibt Kinderspielzeug, es gibt eben Hygieneartikel und halt eben auch einen kleinen Teil Lebensmittel, wie man eben im Drogeriemarkt auch auffindet.

Kati: Also eine ganz breite Palette an Waren. Und die kommen dann hier an und werden hier eingelagert?

Sandra: Richtig. Die kommen zum Teil mit LKWs bereits palettiert, zum Teil kommen die auch aus Übersee, also dann halt hauptsächlich aus China. Chinesische Markt ist ein ganz guter Lieferant für unseren Kunden. Das heißt, dann werden die Artikel lose aus dem Container geholt und werden auf Palette gesetzt. Das heißt, es ist ein Arbeitsschritt mehr. Am Ende des Tages nehmen wir aber eine Europalette mit Ware drauf und Verfahren, die in das Regal. Lagern die, im Kunden eigenen System. Und wenn die Ware verkauft werden soll, wird es auf Pick Plätze verbracht, wird von da aus kommissioniert und dann in den LKW gestellt und zum Store gefahren. Das ist die Kurzfassung.

Tobi: Genau. Wenn du das jetzt so erzählst als Kurzfassung, dann klingt das erstmal vielleicht jetzt von der Dimension erst mal schwer greifbar. Aber wenn man dann hier durchläuft, wir haben netterweise von dir eine Führung bekommen, dann kriegt man ein Gefühl dafür, dass das ganz, ganz, ganz viel Ware sein muss. Vielleicht sagst du es selber. Wie groß ist der Standort? Wie viele Mitarbeiter habt ihr? Weil die Dimension, die ist schon enorm.

Sandra: Ja, also der Standort hat knapp 80.000 Quadratmeter Footprint. Das heißt also, das Gebäude ist 80.000 Quadratmeter groß. Wir haben hier Platz für 100.000 Paletten. Das ist auch eine Hausnummer. Wir haben 450 Menschen, die sich mit den Lagerlogistikprozessen befassen, also die quasi diesen Wareneingang, die Lagerung, die Bestandsführung und eben dann auch die Kommissionierung und Verladung betreuen. Und dann haben wir noch mal um die 100 Fahrer, die die Waren dann zu den Stores verbringen. Das sind so circa, wir haben natürlich ein sehr fluktuierenden Geschäft, das ist wie in vielen dieser Sparten, dass es vor Weihnachten und auch um Ostern herum mal so einen Peak hat. Und da sind dann eben ein paar mehr Leute da, die wir dann auch aus Leiharbeitsfirmen rekrutieren. Und dann haben wir ja so deaps, das ist Anfang Februar oder um Januar herum, wo es ein bisschen weniger ist. Also es ist schwankend. Das heißt, wir haben nicht nur eigene Mitarbeiter, weil wir einfach mit Leiharbeit atmen müssen. Aber es sind im Schnitt 450 Leute hier.

Kati: Das ist ja schon ganz schön groß.

Tobi: Das ist echt viel. Und am Ende bist du jetzt als Standortleiterin, als Niederlassungsleiter der Kopf, von dem Ganzem,

Sandra: Die Chefin. Ja, ich bin das Mädchen für alles. Also würde ich jetzt sagen, das klingt so ein bisschen salopp. Aber es ist tatsächlich so, dass man sich hier um alles kümmern muss als Standortleitung. Ich denke, wenn man das von außen betrachtet und so gar nicht weiß, dann stellt man sich das auch noch so ein bisschen Büro lastig und Computer lastig vor. Aber es ist tatsächlich, man muss überall sein, man muss wissen, wie geht es den Leuten? Wie kriege ich Leute? Das ist in dieser Zeit auch eine sehr gute Frage. Wenn ich gute Leute habe, wie halte ich die? Das heißt, ich gehe durchs Lager, ich nehme die Stimmung wahr, ich schaue mir an, sind die Leute gut gelaunt? Haben wir ein Problem? Kann ich irgendwas für sie tun? Kann man an Prozessen was verbessern? Kann man im Arbeitsumfeld was verbessern? Wir haben hier eine Kantine. Wir bemühen uns, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Und das ist man nicht, indem man das einmal designt und dann drin wohnt. Das ist was, was man jeden Tag aufs Neue erfinden muss und wo man jeden Tag im Prinzip auch kreativ sein muss, um zu gucken. Ich gehe mit der Zeit, ich hole die Leute ab, ich bin für die Leute da, ich bin für die Leute ansprechbar. Ich gucke, dass die Kantine gut läuft, ich gucke, dass ich meine Tür ist immer offen, ich lebe das auch, dass jeder Mitarbeiter, wenn er denn möchte, hier reinkommen kann und kann mich was fragen. Also natürlich nicht jederzeit. Jetzt haben wir es mal zu, weil es wäre jetzt nicht so passend. Aber grundsätzlich ist man anfassbar. Ob das auch die Frage ist. Wir hatten es während der Führung davon, dass wir auch die technischen Anlagen teilweise modifizieren müssen. Auch da kann man Ideen einbringen, holt sich Firmen, entwickelt Regalanlagen, Stapler, all das weiter. Das natürlich in dem Rahmen, dass wir hier ein Standort sind, bei dem der Kunde das Gebäude stellt und auch die Stapler Flotte ist es nicht ganz so einfach. Aber trotz alledem mit dem Kunden zusammen entwickeln wir hier den Standort einfach Tag für Tag weiter und haben ihn auch wirklich gut positioniert, sodass wir einen sehr, sehr guten Ruf genießen und auch andere kommen und gucken, wie wir es machen. Und das ist tatsächlich was, worauf wir hier auch stolz sind, weil wir mit dem Kunden zusammen einfach gucken, dass wir jeden Tag ein bisschen besser werden. Das ist Logistik.

Kati: Das ist ja ein ganz schön breites Aufgabenfeld, was du hast, das lässt sich ja gar nicht so in einen Satz packen. Das hat ja sehr, sehr viele Facetten. Logistik ist ja tatsächlich immer noch eine etwas männerdominierte Branche. Darum frage ich jetzt auch mal stellvertretend für viele Frauen und vielleicht können wir auch mit diesem Podcast Frauen inspirieren, sich für diese Branche zu interessieren. Was ist eigentlich für dich das Besondere? Was macht dir besonders Spaß an deinem Job?

Sandra: Das Diverse tatsächlich. Also wenn man die Logistik ist ein Sammelbecken von ganz, ganz vielen verschiedenen Menschen, die da teilweise auch drin gestrandet sind. Und es sind sehr, sehr viele interessante Leute da, also Leute mit viel Potenzial, die einfach vielleicht auch mal falsch abgebogen sind oder sich noch mal neu orientieren wollen. Das heißt, es ist unglaublich bunt. Es ist natürlich auch durch Fachkräftemangel haben wir sehr viele Leute mit Migrationshintergrund oder die temporär in Deutschland sind. Das macht die Sache auch interessant, weil es halt einfach eine Mischung aus sehr vielen Kulturen und verschiedenen Ansichten. Es ist einerseits manchmal nicht einfach zu managen, auf der anderen Seite ist es aber auch unglaublich gut, wenn es gelingt und es ist sehr inspirierend. Es macht Spaß und es ist nicht langweilig, es ist nie langweilig. Ich habe immer, als ich noch studiert habe, in meinen Ferienjobs habe ich immer auf die Uhr geguckt und habe gedacht, hoffentlich ist der Tag mal rum.

Tobi: Das man es noch rechtszeitig schafft?

Sandra: Nee, das waren dann teilweise auch Sachen, zum Studium finanzieren, in der Produktion, wo man so in der Maschine gestanden, was man halt so macht, wenn man Geld braucht als Student und hab immer gedacht, also so einen Job, wo ich immer auf die Uhr gucke und der Zeiger bewegt sich gar nicht so, das kann überhaupt nicht sein. Und es ist in der Logistik einfach umgekehrt. In der Logistik ist das immer Zeitmangel. Man guckt immer auf die Uhr und denke jetzt schon so spät und wir müssen noch so und so viel Volumen prozessieren, das machen, das Tun und das gibt mir einen Schub, das brauche ich. Also es muss einfach extrem viel Action haben und das hat das. Ich werde sehr häufig gefragt, weil wir auch in der FIEGE Welt mit Frauen noch nicht wirklich gleich besetzt sind, schon gar nicht jetzt in der Niederlassungsleitungsebene. Wie ich das dann so empfinde oder ob mir das was ausmacht und mich das stört. Ich kann sagen, ich nehme das gar nicht wahr. Ich nehme es nicht wahr, weil ich da reingewachsen bin, über viele, viele, viele Jahre. Hier sind auch am Standort recht viele Frauen. Wir sind relativ ausgeglichen, was jetzt die Besetzung hier betrifft. In den Reifen waren das 99 % Männer und 1 % Frauen. Also auf der Fläche, in der Verwaltung hat es da ein bisschen anders ausgesehen. Aber auch da ist es, wenn man für die Sache brennt und sich da rein fuchst, dann tritt alles andere dahinter zurück. Also ich hatte auch jetzt nie ein Problem mit Autorität oder dass jetzt irgendjemand gesagt hat, das ist eine Frau, auf die höre ich nicht. Es ist mir nie passiert.

Kati: Kann ich mir auch nicht vorstellen.

Tobi: Ja, das spielt ja auch einfach auch keine Rolle. Also wichtig ist ja am Ende, wie du sagst, es geht um die Sache und dass man sich rein fuchst und dass man am Ende Spaß an seinem Job hat und dann wahrscheinlich auch einen guten Job macht.

Sandra: 100 %. Man wird es aber häufig gefragt, tatsächlich also von Außenstehende wird es problematisiert. Deswegen habe ich es jetzt auch mal angesprochen, weil es einfach so nicht ist.

Kati: Aber so wie wir dich erleben, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es da ein Problem gibt.

Tobi: Also, kurzer Exkurs. Kann ich an der Stelle mal erzählen. Also das ist ja schon interessant, weil wir ja zum Beispiel bei uns im Team Marketing Kommunikation es ist ja andersrum und deswegen habe ich gerade deswegen habe ich gerade so reagiert. Also ich habe das Gefühl, ich arbeite total gerne mit meinen Kolleginnen zusammen, was irgendwie super klappt und also das ist jetzt vielleicht Männer Klischee, das um Gottes Willen, das will ich ja gar nicht in den Podcast reinwerfen. Aber so wie es hier am Standort aussieht, wir sind ja hier durchgelaufen. Es ist super sauber. Ich sage jetzt nicht, dass das daran liegt, dass hier die Niederlassungsleiter arbeitet, aber es ist. Es ist wirklich. Man kommt hier rein und es ist ein Top Standort. Also mein Eindruck.

Kati: Top aufgeräumt, top sauber. Ich bin sowieso total geflasht, wenn ich in so einen Standort komme, weil die Dimensionen mich einfach immer erschlagen. Also ja und es macht einfach Spaß, weil man merkt, dass du selber so viel Freude daran hast.

Sandra: Ja, hab ich auch, also tatsächlich. Diese Ordnung und dass das alles strukturiert aussieht. Und ja, 5 essential nun jetzt nix, was wir hier am Standort alles erfunden haben. Es ist unglaublich wichtig. Das ist aber auch wichtig für die Mitarbeiter, weil wir arbeiten hier in sehr, sehr stringenten, sehr gut aufgesetzten Prozessen. Das kann unser Kunde wirklich absolut gut und man ist hier besser, desto weniger man sucht, über irgendwas drüber fällt oder was auch immer. Alles eben so, wenn es irgendwo, ich sage es mal schmuddelig salopp aussieht, dann führt es auch irgendwann immer zu einer Minderung der Produktivität und zu der Minderung der Disziplin auch. Das geht Hand in Hand. Das ist jetzt auch, wie gesagt, das hat nichts, damit völlig Geschlechter unspezifisch. Das ist aber sehr, sehr wichtig, finde ich für Logistikstandorte, dass sie gepflegt sind und dass sie gut strukturiert sind, dass sie sauber und ordentlich sind, weil alles andere wirkt sich irgendwann auch 100% in der Performance aus. Deswegen, wir waren nicht immer so, wir haben hart gearbeitet, dass das jetzt so ist, weil natürlich auch immer Preis Themen sind, weil einen Standort in Ordnung zu halten, kostet Geld. Das macht ja jetzt sich nicht von alleine. Das heißt, man muss das erst mal investieren. Und wenn der Kunde dann sagt, ich möchte das aber nicht bezahlen, dann hat man ein Thema und dann muss man sich irgendwann entscheiden, ob man da, ich sag mal salopp in Vorkasse tritt, weil man hinterher die guten Effekte mitnimmt oder ob man es halt zulässt.

Tobi: Also Bringschuld.

Sandra: Ja, wie gesagt, ich will das auch nicht pauschal sagen. Kommt immer auf den Vertrag an und das Verhältnis mit dem Kunden. Und wir haben uns dahin entwickelt, dass das so aussehen kann und dass es auch kein Draufleggeschäft mehr ist. Aber man profitiert unglaublich davon.

Tobi: Und es ist, das hast du jetzt eben gesagt, ich zitiere es nur. Auch ein bisschen der Erfolg von dem "Mädchen für alles" finde ich eine schöne Formulierung irgendwie, aber ich weiß nicht, ob sie deine Aufgabe wirklich dann auch ganz gerecht wird. Finde ich mal total spannend. Wirklich mal einfach plakativ gefragt. So einen Tag von der Niederlassungsleiterin oder von der Standortleiterin hier an so einem Logistikzentrum, wie sieht er aus?

Sandra: Das kann man vorher nie so wissen. Es kommt immer drauf an, es ist jeder Tag anders. Es gibt Zeiten, da befasst man sich wie jetzt. Wir hatten jetzt Budget Phase. Wir haben mit dem Kunden über die Verlängerung des Vertrags verhandelt, die wir jetzt hoffentlich zeitnah zum Abschluss bringen. Da sind es dann auch tatsächlich mal Tage, wo man sehr viel am Rechner sitzt, sehr viel im Austausch mit Fachkollegen steht, die einem beraten. IPB-Prozess mussten wir durchlaufen. Da muss man Dinge erklären, man wird Sachen gefragt, man muss Präsentationen vorbereiten. Es gibt Phasen, da ist das sehr prominent. Das war jetzt so eine Phase. Es gibt auch Phasen, da hat man andere Themen. Wir hatten zum Beispiel jetzt im Februar einen Corona Ausbruch und weil das ist wahrscheinlich vielen Niederlassungen so gegangen, da haben wir Massentests gemacht und hatten von heute auf morgen. Ich würde mal sagen 30 bis 40 % Mitarbeiter nicht mehr im Zugriff, weil die entweder krank oder in Quarantäne waren. Dann hat man ganz andere Themen. Dann muss man irgendwo versuchen die Krise zu managen oder das Volumen explodiert. Wir haben einen sehr guten Forecast, das heißt, wir können uns eigentlich relativ gut auf das aufstellen, was kommen wird, vorbereiten. Also wir wissen, was kommt, aber ab und an mal ist es halt so, dass das dann doch nicht stimmt oder dass aus irgendeinem Grund in der Ferienzeit die Leute nicht so kommen, wie man die bestellt hat, weil sie dann doch lieber in Urlaub fahren. Also mit vielen Menschen und mit schwankendem Volumen zu tun zu haben, hat auch immer die gewisse Herausforderung, dass das halt manchmal einfach nicht passt. Und es ist eine zu große wird das andere zu klein oder umgekehrt. Und dann kann es sein, dass es wochenlang diese Operative im Vordergrund steht, dass man einfach von morgens bis abends vielleicht ein bisschen übertrieben, aber doch einen sehr großen Teil des Tages in der Halle verbringt, mit den Fachabteilungen verbringt. Guckt, wo brennt es, wo läuft irgendwas aus dem Ruder? Wo muss ich was machen? Und das Team supportet. Ich meine hier sind wirklich gute Leute, die verstehen ihren Job. Es ist jetzt nicht so, dass man dann denken muss. Man ist im Prinzip, man hat so eine Kapitäns Funktion. Das heißt, man gibt den Leuten die Sicherheit, dass das, was sie machen, gedeckt ist von dem, was man entscheiden kann und will und dass man an ihrer Seite steht. Und wenn es schiefgeht, dann geht man halt zusammen nächsten Tag neu ran. Und das ist dann das. Also je nachdem, kommt so ein bisschen auf die Zeit an, mal ist es Kaufmännische im Vordergrund, manchmal ist die Operative im Vordergrund. Jetzt haben wir ein Thema. Wir hatten jetzt ganz, ganz lange, seit Anfang dieses Standorts dürften die Fahrer übers Wochenende hier nicht rein, weil es der Kunde nicht wollte. Das wurde irgendwann mal so definiert. Und dann habe ich mich auch dann neulich gefragt. Irgendwie gab es immer wieder Klagen von außen rum, dass die LKWs sonntags, da am Wochenende hier stehen und dann quasi falsch parken und die Mitarbeiter oder die Fahrer irgendwo dann nicht gut betreut werden oder auch nirgends hinkönnen. Und jetzt haben wir dann mit dem Kunden auch ein Projekt aufgesetzt. Die Fahrer dürfen jetzt übers Wochenende hier rein, die können die sanitären Anlagen benutzen. Dann geht man durch das Gebäude, überlegt, wo gehen die am besten rein? Das ist nicht überall hinkönnen. Was muss ich ändern? Muss ich Schlösser austauschen lassen? Ich muss die Unternehmen informieren. Das ist einfach, im Team machen wir das viel. Das ist wirklich, wirklich schlagkräftiges Team. Aber Ideenaustausch und dann aus so einer Idee zusammen das Beste zu machen und wie gesagt immer auch da den Standort weiterzuentwickeln, mit der Zeit zu gehen, zu gucken, jetzt ist Energiesparen auch wieder ein Thema, wo man sich auch austauscht. Was kann man machen, was können wir auch tun, um den Mitarbeitern zu helfen oder die zu unterstützen, die da besonders drunter leiden? Das ist eine unglaublich breite Palette und es ist unglaublich viel Abwechslung drin.

Kati: Also den typischen Tag von dir gibt es eigentlich gar nicht.

Sandra: Und Kundenpflege habe ich vergessen. Das ist auch unglaublich wichtig, dass man beim Kunden vorbeigeht. Die Befindlichkeiten auch abholt, man teilweise auch ein Streitgespräch hat. Wir verstehen uns sehr gut mittlerweile hier auch über die die regionale Team Management Stufe hinaus. Das ist ein sehr gutes Verhältnis geworden, aber das muss gepflegt werden, es muss immer wieder gepflegt werden und es gibt in jeder Beziehung, ob das jetzt privat oder auch eine Beziehung geschäftlicher Natur ist. Hat man auch Reibereien und stürmische Zeiten und die zu moderieren, so dass hinterher alle wieder lachen können.

Kati: Also du bist eigentlich so eine richtige People Managerin eigentlich. Was ich da raus höre, ist, du machst ganz viel für das Team mit dem Team zusammen und dir geht es immer darum, dass es dem Team auch gut geht. Du hast es im Vorgespräch schon mal kurz erzählt. Du hast auch dafür gesorgt, dass es ein vegetarisches Gericht in der Kantine gibt. Dann haben wir auch schon so was von Feiern gehört, Tobi.

Sandra: Ja, wir feiern auch gerne, ja.

Kati: Das heißt, ihr feiert hier auch richtig zusammen?

Sandra: Also ich komme ursprünglich von nicht weit weg. Also ich habe 40 Kilometer Arbeitsweg, das heißt, wenn ich das jetzt richtig mache, dann hört man das.

Tobi: Dann wird es schwierig. Dann musst du den Gag noch mal bringen. Weil ich bin das letzte Mal bei den FACL-Kollegen in Frankfurt auch gebracht hab. Aber ich finde, wenn man nach Hessen fährt und das hört man.

Sandra: Ja. Also ja, es ist aber tatsächlich so, dass hier die das ist, hier das Ried und ich komme aus dem Odenwald und die im Ried die feiern lieber. Also das ist schon tatsächlich so, die sind lockerer, die sind irgendwie, muss ich wirklich neidlos anerkennen, die können auch besser feiern als da, wo ich herkomme. So ist so, und deswegen müssen wir auch. Da wird sehr viel Wert draufgelegt, dass man da ein Forum bietet. Und das wird dann auch wirklich, das sind auch richtig schöne Feste immer. Und dieses Jahr werden wir, weil wir ja mit dem Corona ja und den Regularien noch nicht so wussten. Wie wird es denn sein, haben wir jetzt gesagt, wir machen es tatsächlich draußen, wir machen eine Art Weihnachtsmarkt, da ist man dann auf der sicheren Seite und ja, da freuen sich auch schon alle. Das ist auch dann einer der Termine von heute gewesen. Da plant man dann was kleines Geschenk für die Leute. Was geben wir den? Wie setzen wir das aus? Natürlich nicht. Es ist ja eine Überraschung dann, wenn wir jetzt noch nicht machen, aber auch wie setzt man es auf. Was für Buden, was für Essen, wie machen wir das? Und das ist unglaublich viel Verschiedenes. Und ist jeder Tag irgendwo anders.

Tobi: Darum geht es. Also, klingt ja einfach auch nach unheimlich viel Teamspirit. Also Teamgedanke, Zusammenhalt. Auch das will gepflegt werden, du hast eben von Kundenpflege gesprochen. Aber man hat auch den Eindruck, also wirklich gute Stimmung hier am Standort. Was würdest du sagen, ist das auch die größte Herausforderung in deinem täglichen Job? Also so der Faktor, Faktor ist immer so ein doofes Wort, aber also der Mensch eigentlich oder wie wir es selber beschreiben.

Sandra: Der Mensch ist hier am Standort. Also das ist auch jetzt nicht pauschal zu beantworten. Für hier kann ich sagen, ist das der absolut prominente Faktor, weil wir ja hier das Gebäudemanagement nicht machen. Wir haben das System nicht, wir haben die Stapler Flotte nicht. Wir machen hier nur Mitarbeitermanagement und Prozessentwicklung mit dem Kunden zusammen. Aber die Mitarbeiter zu motivieren, die Mitarbeiter zu trainieren, den Mitarbeitern das zu geben, was sie brauchen, einen guten Job zu machen, weil das wollen die in der Regel. Das ist unsere Hauptaufgabe, und das ist das, was wir hier hauptsächlich tun müssen und tun können. Weil, wie gesagt, viel Gestaltungsmöglichkeit haben wir aufgrund dieses Betreiber Modells, das nenne ich jetzt mal so, haben wir ja gar nicht. Aber Menschen sind das Zentrale und sind auch das Wichtigste. Und wenn man die nicht gut betreut, dann hat man dann Themen wie viele Beschädigungen, hohe Krankenquote, schlechte Qualität. Das ist dann so eine Negativspirale und das ist Arbeit, das ist nicht irgendwas, was man einmal aufsetzt, das bleibt dann so, das will jeden Tag aufs Neue gepflegt werden. Es will jeden Tag entwickelt und eventuell auch korrigiert werden, wenn es in die falsche Richtung läuft.

Kati: Es ist also nie vorbei?

Sandra: Nein, das ist es nicht. Das wäre ja langweilig.

Speaker1: Und wenn du jetzt von Training sprichst. Das muss ich noch ansprechen. Das letzte Mal, als wir uns gesehen haben, war auf dem FIEGE Soccer Cup im Sommer. Ihr wart auch mit zwei Mannschaften, das müssen wir das thematisieren. Du verziehst schon ganz minimal die Miene, aber da kommst du jetzt nicht dran vorbei.

Sandra: Ja.

Tobi: Es ist ja auch super Wichtiges, weil wir gerade über Teamspirit sprechen, über eine gute Kultur, einen guten Zusammenhalt in der Mannschaft. Du als Mannschaftskapitänin. Ich glaube, du hast nicht selber mitgespielt.

Sandra: Nein.

Tobi: Aber wie ist es gelaufen?

Sandra: Also wir wollten gewinnen, deswegen habe ich nicht selber mitgespielt. Ja, also mit Ball spielen, das ist jetzt so gar nicht meins. Also das wäre nur kontraproduktiv gewesen. Wir haben auch tatsächlich sehr ehrgeizige Menschen und die haben sehr viel geübt im Vorfeld.

Tobi: Bei 550 Leuten am Standort gibt es ja wahrscheinlich schon ein paar, die es können.

Sandra: Wir haben Leute, die das gut können. Das einzige Problem, was wir tatsächlich hatten, war ein Torwartproblem. Wir haben lange gesucht, bis wir einen Torwart hatten und den hatten wir dann. Und dann ist er im dritten Spiel ins Krankenhaus gekommen, weil er sich den Daumen ausgekugelt hatte. Und danach war der weg und wir hatten keinen Ersatz dafür. Das heißt, wir haben einen sehr guten Feldspieler ins Tor gestellt. Das war dann doch nix und auf dem Feld auch nichts mehr. Und dann sind wir in der Vorrunde ausgeschieden. Sehr, sehr ärgerlich auch für das Team, weil die hatten wirklich, wirklich viel geübt, um zumindest mal ein Stück weiterzukommen. Also kein schönes Thema, aber nächstes Jahr.

Kati: Nächstes Jahr habt ihr wieder die Chance. Wie heißt euer Team?

Sandra: Das hieß tatsächlich Team Kickers Biblis. Also es war jetzt auch nicht so richtig. Vielleicht sollten wir uns nächstes Jahr dann auch mit dem Namen noch ein bisschen kreativer werden. Aber wir sind eigentlich gut kreativ.

Tobi: Erst mal ist es ja super, dass wir mit zwei Teams da ward, weil das ist ja jetzt, wir haben es ja heute Morgen abgefahren ist, ist jetzt nicht um die Ecke und sich dann auf ein Wochenende zusammen zu tun mit zwei Mannschaften. Also das heißt die Mannschaftskapitänin ist zwar mit einem sportlich schlechten Gefühl nach Hause gefahren, aber.

Sandra: Sonst war super. Also die Leute haben da richtig Spaß. Also ich habe ja vorhin schon gesagt, dass das Feiern eines der Talente ist, meiner Mitarbeiter und das haben sie da auch dann jetzt jenseits des Spielfelds auf jeden Fall gut ausgelebt. Das ist gut angekommen. War ein super Event, keine Frage.

Tobi: Das klingt doch cool. Du hast eingangs gesagt, du hast eigentlich mal mit den Rechtswissenschaften geliebäugelt, hast dann aber relativ früh gemerkt, dass Logistik dein Ding ist. Und das klingt für mich einfach jetzt so, vielleicht auch so ein bisschen zum Abschluss der Sendung. Den Schritt in die Logistik hast du nie bereut, oder?

Sandra: Nein. Es gab sicher immer Phasen, auch jetzt mit FIEGE vorher, die hart waren, wo man dann aber nicht jetzt mit der Entscheidung in die Logistik zu gehen, dann gehadert hat, sondern vielleicht mal mit der momentanen Situation, wie sie sich dann dargestellt hat. Aber das zu machen, genau das zu machen, das war kein Fehler und das würde ich jederzeit wieder so tun und könnte mir nichts Schöneres vorstellen. Muss ich sagen.

Kati: Oh, das ist aber wirklich ein schönes Schlusswort, oder Tobi?

Tobi: Voll. Also so ein schönes Schlusswort, muss ich sagen. Hatten wir selten im Podcast.

Kati: Vielen Dank, Sandra, für das interessante Gespräch und auch für die tolle Führung. Ich bin ganz begeistert.

Tobi: Hat es dir auch ein bisschen Spaß gemacht hatte Kati. Deine erste Podcast Folge.

Kati: Hat es. War ein bisschen aufregend, aber hat mir auch sehr viel Spaß gemacht und ich würde gerne wieder mal dich in Biblis besuchen.

Sandra: Ja, gerne. Ja, also wir sind immer da.

Tobi: Noch ein schönes Schlusswort und diesmal steht es wirklich in Stein gemeißelt. Dann bleibt mir nur zu sagen: Sandra, auch von meiner Seite. Ganz lieben Dank. Kati, Vielen Dank. Mir hat es großen Spaß gemacht. Ich hab große Freude gehabt an unserer ersten gemeinsamen Podcast Folge und allen da draußen würde ich sagen ganz, ganz lieben Dank fürs Zuhören. Auf Wiederhören. Und bis zum nächsten Mal.

Kati: Bis bald.

Sandra: Tschüss.

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